Web Development 2019: die wichtigsten Trends
Das Internet und dessen Weiterentwicklung stehen niemals still – ergo erblicken auch neue Trends im Bereich Web-Entwicklung das Licht der Welt. Dieser Artikel zeigt was 2019 (und höchstwahrscheinlich auch darüber hinaus) besonders wichtig wird.
In diesem Beitrag
Wohin will das Web?
Alles wird schneller, effizienter, simpler – sowohl für den Nutzer als auch den Entwickler. Dass diese Aussage wahr ist, wird an den folgenden sieben Trends mehr als deutlich. Sie alle zielen darauf ab, das Leben der Nutzer im Internet zu vereinfachen, sei es durch kürzere Ladezeiten, ansprechendere Interfaces oder Hilfe durch AI. Werfen wir also einen Blick auf das, was Nutzer und insbesondere auch Entwickler 2019 sowie in den Jahren darauf erwarten wird.
Trend 1: Progressive Web Apps
Zugegeben, der Trend in Richtung der PWAs ist nicht komplett neu und konnte sicherlich auch letztes Jahr schon beobachtet werden – aber mit jedem neuen Jahr springen mehr Entwickler auf den Zug auf und wechseln von einer gewöhnlichen, nativen App auf die progressive Variante.
Hinter dem Begriff verbergen sich Web-Anwendungen (die auch ihren Weg auf den Homescreen von Android & Co. finden können und daher einer nativen App hinsichtlich ihrer Benutzung stark ähneln), die in ihrem Kern jedoch Webseiten sind. Ziel der Anwendungen ist es, eine User Experience wie bei klassischen Apps anzubieten, ohne den Aufwand der Entwicklung jener Apps tragen zu müssen. Ebenfalls vorteilhaft (aus Entwicklersicht), ist die Tatsache, dass keine separate Entwicklung (mittels Java und Swift) für die diversen Betriebssysteme (z.B. Android und IOS) notwendig ist. Cross-Plattform-fähige Anwendungen rücken dank der PWA in greifbare Nähe – und darauf sollten Entwickler 2019 und auch in den folgenden Jahren auf keinen Fall verzichten.
Trend 2: Single Page Application
Sehr auffallend, und bereits in den letzten Jahren zu beobachten, ist der Wechsel von komplexen Menüstrukturen auf SPAs: Single Page Applications zeigen alle Informationen auf einer einzigen Seite an. Das entspricht dem typischen, menschlichen Lesefluss und erleichtert die Navigation auf der Webseite – und entschlackt sie von überflüssigen Informationen.
Im Anwendungsfall reduziert dies Absprungraten und verlängert die Verweildauer der Nutzer auf den Webseiten. Primär ist dieses Design vor allem für mobile Geräte geeignet – und dort kommen SPAs häufig auf der Basis von JavaScript Frameworks wie React oder Angular zum Einsatz. Sie eignen sich ausgesprochen gut, um progressive Web-Anwendungen zu entwickeln. Da diese Applikationen außerdem einen Zugewinn an Performance versprechen und gleichzeitig die Entwicklungsdauer von Web-Anwendungen reduzieren, sollten Entwickler auf diesen Trend auf keinen Fall verzichten.
Trend 3: Artificial Intelligence
Künstliche Intelligenz ist jetzt bereits recht weit verbreitet, und daran wird sich in den kommenden Jahren natürlich nichts ändern – im Gegenteil. Erste Ausläufer dieses Themenfeldes, wie Bots, die menschlichen Nutzern helfen, sind bereits altbekannt. 2019 und im kommenden Jahrzehnt wird der Fokus auf jene intelligente Software noch stärker ausfallen.
Der Trend in diese Richtung ist schnell erkennbar: Siri, Alexa und Cortana existieren bereits seit längerer Zeit und sind, immerhin, schon ein bisschen intelligent. Dank Machine Learning und neuronalen Netzwerken wird sich die Geschwindigkeit, mit der künstliche Intelligenz uns unterstützen kann, rapide verbessern. Viele High-End-Smartphones besitzen heute bereits dedizierte Chips (mit Namen wie Neural Processing Unit), die nur dazu dienen, bestimmte Machine-Learning-Funktionen zu verbessern. Mit anderen Worten: Artificial Intelligence wird in der nahen (und wahrscheinlich auch weiten) Zukunft eine sehr große Sache, auf die Entwickler früh aufspringen sollten. Gerade die Generation der aktuellen Teenager und 20- bis 30-Jährigen wird die Unterstützung durch AI auch nicht mehr in Frage stellen, sondern ganz einfach erwarten – umso wichtiger ist es, diesem Trend bereits in seinen Kinderschuhen zu folgen.
Trend 4: Cybersicherheit
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherheit der Nutzer. Zwar ist dies eine Binsenweisheit – denn Security ist natürlich immer ein zentrales Anliegen oder sollte es zumindest sein –, aber gerade vor dem Hintergrund der Datenskandale der letzten Monate in Bezug auf Facebook & Co. wird deutlich, wie wichtig das Thema ist und dass die Bedeutung von Sicherheit auch bei den Nutzern angekommen ist.
Die voraussichtliche Entwicklung im Bereich der Cyberangriffe ist klar: Sicherheitsexperten prophezeien, dass Computersysteme und damit auch Smartphones in Zukunft immer häufiger angegriffen werden. Der Weg für Entwickler ist damit ebenso eindeutig: Es wird notwendig sein, Softwarelücken und Angriffspunkte rigoroser zu jagen und diese zu schließen um die persönlichen Daten der Nutzer zu schützen. Da die Benutzer hinsichtlich dieses Themas inzwischen auch schon recht sensibilisiert sind, sollten Entwickler auf keinen Fall einfach blind hoffen, dass „so ein kleines Sicherheitsleck schon nicht auffallen wird“. Es wird auffallen – und damit werden die Nutzerzahlen schwinden.
Trend 5: Accelerated Mobile Pages
… oder kurz: AMP! Google hat einen ersten Ausblick auf diese Technologie bereits 2015 gegeben. Damals war das Versprechen, dass sich durch dieses Web Component Framework Webseiten bauen lassen, die deutlich kürzere Ladezeiten präsentieren – im Optimalfall bis zu 85%. Das ist vor allem für die Entwickler mobiler Webseiten relevant.
Denn: Menschen, die unterwegs Smartphones nutzen und ihren Browser nutzen, sind besonders ungeduldig in Bezug auf die Ladezeiten. Um Absprungraten zu reduzieren, ist der Umstieg auf das offene AMP HTML Framework daher eine gute Idee. Praktisch nebenbei hat dies auch Vorteile in Bezug auf SEO: Da die Google-Algorithmen Webseiten besser bewerten, wenn diese kürzere Ladezeiten bieten, werden Accelerated Mobile Pages auch die Platzierungen innerhalb der Suchmaschine verbessern. Natürlich lassen sich Webseiten auf Basis dieses Frameworks auch mit anderen Seiten oder Apps kombinieren, sodass kein radikaler Umbau kompletter Anwendungen oder Webseiten notwendig ist. Ein Blick auf diesen Trend lohnt sich also in jedem Fall.
Trend 6: JavaScript Frameworks/Libraries
Angular und React wurden bereits erwähnt – aber am Horizont der Web-Entwicklung existieren auch andere JavaScript Frameworks/Libraries wie z.B. Vue.js. Letzteres hat sich 2018 bereits beliebt gemacht und entpuppte sich am Ende als sehr geschätzte Alternative zu Angular und React – Millionen von Downloads auf GitHub waren das Resultat.
Ein wichtiger Grund für den Aufstieg ist unter anderem die Klarheit. Sie sind einfach zu nutzen, bieten herausragende Performance (besonders Vue.js) und sind darüber hinaus Open Source und liefern noch einige besonders ansprechende Boni wie z.B. SVG-Animationen mit. Mit weiteren Elementen wie etwa Vuetify lassen sich außerdem nebenbei noch ansprechende Ideen für das User Interface gleich mit einbauen. Web-Entwickler werden 2019 also kaum daran vorbeikommen, einem der genannten Frameworks/Libraries eine Chance zu geben oder einfach direkt komplett umzusteigen – was vor allem mit Blick auf die Zukunft ratsam ist.
Trend 7: UI in Bewegung
Die bereits genannten Single-Page-Applications haben zwar den Vorteil der einfachen Navigation, aber sie können bei einem eher schwachen Interface-Design auch recht trist und leblos wirken. Abhilfe dagegen schafft die Motion UI Library. Damit lassen sich auch auf sehr minimalistischen Webseiten attraktive Animationen einblenden.
Design-Elemente lassen sich durch Motion UI sehr elegant in Bewegung setzen, damit der Nutzer ein wenig mehr Spaß an der Interaktion mit der App oder Webseite hat (was dann letztendlich eine längere Verweildauer zur Folge hat). Da die Library mit allen denkbaren JavaScript Frameworks kompatibel ist, sollte auch die Einbindung in bestehende Webseiten oder Anwendungen kein größeres Problem sein. Vor allem fungiert dieser Trend hervorragend als Eyecatcher, um die Aufmerksamkeit neuer Nutzer zu binden. Durch den hohen Grad der Anpassung an den individuellen Bedarf können sich Designer auch recht frei austoben und anschließend durch die Entwickler ihre Wünsche in die Tat umsetzen.